2012 | Neue Luzerner Zeitung Artistin im Zircus Knie
Der Zirkus Knie gastiert ab heute wieder auf der Allmend in Luzern. Dreibeteiligte Artisten liessen unsere Zeitung einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Valérie Inertie ist zum ersten Mal mit einem Wanderzirkus unterwegs. Die 32-Jährige hat sich auf die Disziplin Roue Cyr spezialisiert und wirbelt in ihrem Ring durch die Manege. Sie ist die erste Frau, die eine Solonummer mit dem grossen Ring einstudiert hat und gewann damit mehrere Preise wie den silbernen Clown und den Publikumspreis am 35. internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo. Sie trat bereits in berühmten Zirkusarenen wie dem Cirque du Soleil und dem Cirque Éloize auf.
Mutter war Sportlehrerin
Die kräftige und doch feingliedrige Frau hat ihr gutes Körpergefühl wohl von ihrer Mutter geerbt. Diese war Sportlehrerin und führte in der Schule, in der sie lehrte, den Unterricht von Zirkusartistik ein. Schon als Kind hat Inertie gerne Sport getrieben und im Lauf ihres Lebens von Gymnastik über Klettern bis zu Fallschirmspringen alles ausprobiert. Sport scheint also zentral zu sein für die Artistin, die vor den Publikumsreihen nur so herumwirbelt.
Zirkusschule besucht
Mit 20 Jahren hat die sympathische und offene Frau eine dreijährige Ausbildung an der Zirkusschule im kanadischen Quebec begonnen. Den Umgang mit dem Roue Cyr hat sie von Gründer Daniel Cyr erlernt. Was für den Laien nicht nur schwer, sondern beinahe unmöglich er- scheint, hat sie offenbar mühe- los erlernt. «Es hat mir immer grossen Spass gemacht, deshalb war es auch leicht zu lernen», so Inertie zur nicht ungefährlichen Disziplin Roue Cyr. «Hilf- reich war sicher, dass ich ein absoluter Adrenalin-Junkie bin», ergänzt sie mit viel Schalk in den Augen.
Inertie war bereits mehrfach in der Schweiz. So hat sie im Jahr 2001 die Schweiz als Rucksacktouristin besucht. Die Weltenbummlerin fühlt sich hierzulande mehr als wohl: «Ich liebe die Schweiz und würde gerne hierherziehen!»